Es war wieder soweit. Königsadlerschießen am Samstag dem 2. September. Pünktlich um 13:30 Uhr auf dem 50m Stand. Der noch amtierende Schützenkönig, Werner Elsnitz, begann mit dem ersten Schuss das diesjährige Königs-Adlerschießen unseres Vereins. Zum 22. Mal wurde der Vereinsschützenkönig traditionell mit dem KK- Gewehr auf den Sperrholzadler ausgeschossen. Alles war bestens vorbereitet, das Ambiente etwas verändert und insgesamt 24 „Königs-Anwärter“ reihten sich ein und schossen nacheinander, Runde für Runde auf die einzelnen Trophäen.
Los ging es mit der Krone. Schuss für Schuss wurden viele Löcher und Splitter produziert, aber es dauerte 187 Schüsse bis die erste Trophäe zerbröselt abfiel. Immerhin, der Anfang war vollbracht.
Apfel und danach das Zepter waren jetzt im Visier. Es ging etwas zügiger voran. Hans-Jürgen Hengst traf mit Schuss 262 den ziemlich „madigen“ sprich löchrigen Apfel. Doch er konnte es gar nicht fassen, denn er zielte „absichtlich schlecht“. Aber der Apfel fiel und er hatte nun diese Trophäe bereits zum 4. Mal in der Hand. Er hätte lieber eine andere abgeschossen, Was solls, trug er es mit Humor. Nach weiteren schnellen 57 Schüssen freute sich Oleksii Balabanov ganz toll über das ergatterte Zepter.
90 Minuten waren inzwischen ins Land gegangen und „rechter Flügel“ aus Sicht des Schützen, hieß das nächste Ziel. Diesmal waren wieder mehr als 100 Schuss nötig bis Daniel Pölkner sich das gute Stück geholt hatte. Das war nach Schuss 439. Ein Blick auf das Vorjahr zeigte, mit dieser Schusszahl war damals der gesamte Adler bereits von der Stange. Doch was solls, auch diesmal wird er schließlich fallen. Also galt es fleißig weiter zu schießen um die nächsten Trophäen zu ernten.
Jetzt ging es an den „linken Flügel“, eine attraktive Trophäe für viele „alte Hasen“. Doch Adlerschiessen ist kein Wunschkonzert und so schnappte sich Newcomer Peter Neumann völlig überraschend den linken Flügel mit dem 588. Schuss. Na dann gut Flug … Der Stoß fiel zügig nach weiteren 109 Schüssen. Fritz Müller, einer unserer Nachwuchsschützen war der Glückliche und holte sich das Teil mit einem gut gezielten Schuss. Damit war die letzte Einzeltrophäe erledigt. Drei Stunden hatte es bisher gedauert und knapp 700 Schuss wurden verbraucht.
Nach kurzer Pause stieg die Spannung wieder an denn es ging in die entscheidende Runde. Volle Konzentration auf die 22er- Mutter, die den Rest des Adler- Rumpfes noch an der Stange hielt. Der zweite Umlauf begann und das Holz wackelte bereits ein wenig, aber das muss ja nichts weiter bedeuten wie so manches Jahr bewies. Doch plötzlich ein großes Geschrei am Stand und schon wieder jubelt Fritz Müller. Die Stange war leer, der Adler lag am Boden und der König stand fest. Fritz Müller, mit dem 32. Schuss hatte er es diesmal geschafft. Noch schneller als im Vorjahr (47). Doch die Analen zeigen, es ging noch flotter. 2005 war bereits nach 7 Zielschüssen alles klar!
Insgesamt mussten in diesem Jahr 729 Schüsse abgegeben werden bis der Vereins Schützenkönig feststand. Es folgte der übliche großer Jubel bei allen Teilnehmern, einschließlich der Elter von Fritz, die alles mit Spannung verfolgt hatten.
Dann die große Zeremonie. Mit der Übergabe der Königskette durch den Ex-Schützenkönig, Werner Elsnitz, erfolgte die ehrenvolle Krönung des neuen „König“. Die neue Kette wanderte zu Fritz und alle Trophäenschützen erhielten ihre Urkunde und das jeweilige Trophäen- Abzeichen. Mit reichlich Wurst und Steak vom Grill, sowie gut gekühlten Getränken klang das Königsadlerschießen 2023 schließlich aus.
Text und Fotos: Gerald Nitzsche